„Wir bleiben dran!“
Wir, die Gleichstellungsbeauftragten der Westpfalz, unterstützen anlässlich des Internationalen Tages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November 2020 die Kampagne des bundesweiten Hilfetelefons „Wir brechen das Schweigen“.
Unser Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen öffentlich zu machen, das heißt die „Kultur des Schweigens“ zu brechen, damit es betroffenen Frauen leichter fällt, sich zu öffnen und Hilfe zu holen.
Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern eine Straftat. Es geht um körperliche, psychische oder seelische Gewalt, Zwangsheirat oder Stalking, bis hin zum Mord und Todschlag. Die Formen von Gewalt in Partnerschaften sind vielfältig.
Wie die aktuelle kriminalstatistische Auswertung des Bundeskriminalamtes zur Partnerschaftsgewalt zeigt, ist die Zahl der Delikte im vergangenen Jahr auf hohem Niveau geblieben und zeigt insgesamt sogar einen leichten Anstieg.
So wurden im Jahr 2019 durch ihre Partner oder Ex-Partner insgesamt 141.792 Personen Opfer von Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung, Stalking und Freiheitsberaubung, davon knapp 81% Frauen. Dabei handelt es sich um die polizeilich erfassten Fälle. Laut BKA-Präsident Holger Münch ist jedoch von einem erheblichen Dunkelfeld auszugehen.
Die Zahlen sind erschreckend, denn sie zeigen im Detail: An fast jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Und alle 45 Minuten wird – statistisch gesehen – eine Frau Opfer von vollendeter und versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt.
Nach Berichten der Frauenhäuser, Beratungsstellen und Hilfetelefone ist davon auszugehen, dass häusliche Gewalt in der Zeit der Corona-Pandemie 2020 eher zugenommen hat.
Deshalb unser Apell: Gewalt gegen Frauen ist und bleibt ein Thema, bei dem wir alle hinschauen und aktiv werden müssen. Es gilt Position zu beziehen und deutliche Zeichen zu setzen.
Unterstützung erhalten betroffene Frauen – anonym und kostenfrei – beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Rufnummer 08000 116 016 bzw. online auf www.hilfetelefon.de
Qualifizierte Beraterinnen stehen hier zu allen Ausprägungen der Gewalt in 17 verschiedenen Sprachen rund um die Uhr zur Verfügung.
Weitere Informationen zu den gemeinsamen Aktionen der Gleichstellungsbeauftragten der Westpfalz
Gibt es unter www.frauenstärken-westpfalz.de